José Saramago

portugiesischer Schriftsteller; Nobelpreis für Literatur 1998; zählt zu den meist gelesenen und meist übersetzten portugiesischen Schriftstellern; Werke: Romane, Erzählungen, Lyrik, Dramen, u. a. "Das steinerne Floß", "Geschichte der Belagerung von Lissabon", "Das Evangelium nach Christus", "Die Stadt der Blinden", "Die Stadt der Sehenden", "Die Reise des Elefanten"

* 16. November 1922 Azinhaga/Prov. Ribatejo

† 18. Juni 2010 Lanzarote (Spanien)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 42/2010

vom 19. Oktober 2010 (mf), ergänzt um Meldungen bis KW 21/2014

Herkunft

José M. de Sousa Saramago wurde als Sohn eines Landarbeiters geboren. Aufgrund der Eigenmächtigkeit eines Beamten erhielt er den Spitznamen seines Vaters Saramago ("Ackerrettich") als offiziellen Nachnamen. Er wuchs ab dem zweiten Lebensjahr in Lissabon auf, wo der Vater, während des Ersten Weltkrieges Artillerie-Offizier, Arbeit als Polizist fand. Wenige Monate nach dem Umzug starb S.s zwei Jahre älterer Bruder Francisco. Von seinem Großvater, einem Schweinehirten, der weder lesen noch schreiben konnte, erbte S. nach eigenem Bekunden die Lust am Geschichtenerfinden (vgl. NZZ, 19./20.6.2010).

Ausbildung

S. besuchte ein Gymnasium in Lissabon, das er aus finanziellen Gründen vorzeitig verließ, um eine Ausbildung als Maschinenschlosser zu absolvieren (Prüfung ...